Halbjahresergebnis 2002 der Atel-Gruppe

Die Atel-Gruppe hat sich im ersten Halbjahr 2002 insgesamt zufriedenstellend entwickelt. Sie baute das Handelsgeschäft im Geschäftssegment Energie weiter aus und profitierte vom gestiegenen Energieverbrauch im europäischen Verbundnetz. Im Segment Energieservice drückten die konjunkturelle Entwicklung und das angespannte Preisniveau auf die Ergebnisse.

Höheres Betriebsergebnis der Gruppe Der konsolidierte Umsatz der Atel-Gruppe stieg um 5 Prozent auf 1,8 Mrd. Franken. Der Zuwachs ist unter anderem zurückzuführen auf den erstmaligen Einbezug der norwegischen Energipartner-Gruppe und der Firma STC Atel S.p.A. in Italien. Der Umsatz verteilte sich auf die beiden Geschäftssegmente Energie und Energieservice im Verhältnis 65 Prozent zu 35 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um rund 2 Prozent auf 132 Mio. Franken. Der Gruppengewinn nach Goodwillabschreibungen und Wertberichtigungen verkleinerte sich gegenüber dem sehr guten Vorjahresergebnis um 6 Prozent auf 103 Mio. Franken. Die Investitionen in Sachanlagen und Beteiligungen verdoppelten sich vor allem wegen der Akquisition von Produktionskapazitäten in Italien von 135 Mio. auf 291 Mio. Franken. Das Eigenkapital wurde angesichts der zufriedenstellenden Ertragslage weiter gestärkt.

Umsatz im Segment Energie über den Erwartungen Atel erwirtschaftete im Segment Energie in den ersten sechs Monaten 2002 einen um 13 Prozent höheren Umsatz von 1,2 Mrd. Franken. Das Segmentsergebnis blieb um 5 Mio. Franken oder 4  Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der Stromabsatz im traditionellen Energiegeschäft stieg um 9 Prozent auf 19,1 Mrd. Kilowattstunden an. Zusätzlich zu diesem Geschäft wickelte die Atel-Gruppe im ersten Halbjahr 2002 Handelsgeschäfte mit Standardprodukten im Umfang von rund 21 Mrd. Kilowattstunden respektive rund 0,8 Mrd. Franken ab. Im Sinne einer vorsichtigen Bilanzierung und in Übereinstimmung mit neuen Vorschriften des amerikanischen Financial Accounting Standards Board (FASB) werden diese Handelsgeschäfte nicht mehr zum Bruttoumsatz, sondern zum Nettoumsatz einbezogen. Das gesamte Handelsvolumen in Standardprodukten erreichte in der Berichtsperiode rund 161 Mrd. Kilowattstunden.

Schwierige Marktbedingungen im Segment Energieservice Die schweizerische Atel-Installationstechnik-Gruppe (AIT) und die deutsche GAH-Gruppe realisierten im ersten Halbjahr zusammen einen Umsatz von 635 Mio. Franken und verzeichneten damit währungsbereinigt ein Minus von 5 Prozent. Während die AIT den Umsatz in der Schweiz und in Italien um 2 Prozent steigerte, litt die GAH unter der schwierigen Konjunkturlage in Deutschland. Der Umsatz der GAH fiel im ersten Halbjahr 2002 um 7 Prozent. Das saisonal geprägte Segmentsergebnis verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 2 Mio. Franken oder 29 Prozent.

Ausblick Im Segment Energie rechnet Atel mit einer weiteren Steigerung der Umsätze bei einem insgesamt günstigen Kostenverlauf. Das Segment Energieservice wird auch in der zweiten Jahreshälfte mit der schlechten Konjunktur und der schwierigen Marktsituation zu kämpfen haben. Die Unternehmensleitung der Atel erwartet im Geschäftsjahr 2002 für die ganze Gruppe einen Umsatz in der Höhe von 3,6 Mrd. Franken (ohne Umsatz Standardprodukte). Gruppengewinn und Cashflow werden die Werte aus dem Vorjahr voraussichtlich unterschreiten. Grund dafür ist das Fehlen jener ausserordentlichen Faktoren, die das Jahresergebnis 2001 besonders begünstigt haben, wie insbesondere die überdurchschnittliche Hydraulizität.

Aare-Tessin AG für Elektrizität Kommunikation und Energiepolitik

Hinweis für die Redaktionen: Den kompletten Semesterbericht 2002 finden Sie hier als pdf-Dokument.

Kennzahlen der Atel-Gruppe 

* Ohne Umsatz Standardprodukte ** Ohne Minderheitsbeteiligungen  *** Durchschnittlicher Personalbestand in Vollzeitstellen