In Veytaux VD, südöstlich von Montreux, stand seit Anfang der 1970er Jahre eine 220-kV-Freiluft-Schaltanlage. Die überregionale Entwicklung des 380-kV-Hochspannungsnetzes, der Ausbau des Pumpspeicher-Kraftwerks der Forces Motrices Hongrin-Léman SA (FMHL), das Alter der Anlage und ökologische Gründe machten eine Neukonfiguration der Schaltanlage nötig. Im Auftrag von Swissgrid AG hat Alpiq EnerTrans deshalb das existierende Hochspannungs-Unterwerk in den Jahren 2011 bis 2016 etappenweise durch zwei neue ersetzt.
Die erste der beiden Schaltanlagen verfügt, wie die alte, über eine Spannung von 220 kV und ersetzt die über 40-jährige Originalanlage mit einer neuen gasisolierten Schaltanlage (GIS). Sie wurde an das existierende FMHL-Kraftwerk Veytaux I mit einer Leistung von 240 MW angeschlossen. Die zweite GIS-Schaltanlage wird mit einer Spannung von 380 kV betrieben und ist an das sich im Bau befindliche moderne Pumpspeicher-Kraftwerk Veytaux II angebunden. Letzteres wird noch im Jahr 2016 den Betrieb mit einer zusätzlichen Leistung von 240 MW aufnehmen. Die beiden Schaltanlagen dienen also der Anbindung der beiden Kraftwerke an das Höchstspannungsnetz.
Zwei Transformatoren 380/220 kV (150 MVA) stellen sicher, dass der Energieaustausch zwischen Pumpspeicher-Kraftwerk und Netz möglich ist. Übergreifend im Einsatz ist auch ein neues Leittechniksystem nach IEC61850-Norm, das die Fernsteuerung der Schaltanlagen durch Swissgrid Control ermöglicht.
Die Experten von Alpiq EnerTrans hatten bei diesem Auftrag die Generalplanung inne. Das bedeutet konkret: Sie leiteten das Vor- und das Bauprojekt, sie behandelten alle Rechtsfragen, die Baueingabe bei den Behörden (mit Unterstützung von FMHL Mandataire / Alpiq Suisse SA), Ausschreibungen, Antragsstellungen und Bauabnahmen. Auch das Engineering, die Bauleitung, die Montage und Inbetriebsetzung sowie das Sicherheitskonzept wurden von Alpiq EnerTrans verantwortet.
Die neuen Unterwerke entsprechen nicht nur technisch den modernsten Anforderungen, sie sind auch auf sehr zurückhaltende Art und Weise in die Landschaft des regionalen Naturparks Gruyère Pays-d’Enhaut eingebettet. Eine aufwändige Lösung, die sich gelohnt hat.
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