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Wärme und Strom für die Bata-Stadt

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gründete Tomas Bata im tschechischen Zlín sein Schuhimperium. Mittendrin im historischen Industrieareal steht das Kraftwerk von Alpiq Zlín.

Den Namen Bata kennt man auf der ganzen Welt

Den Namen Bata kennt man auf der ganzen Welt. Und in der Tschechischen Republik weiss jedes Kind, dass die Schuhmarke in Zlín ihren Ursprung hat. In der mährischen Industriestadt wiederum ist Bata allgegenwärtig, auch wenn die goldenen Zeiten schon sieben Jahrzehnte zurückliegen.

Im gleichen Jahr, in dem das Unternehmen Alpiq seine Geburtsstunde feierte, begann in Zlín 1894 eine Firmengeschichte, die weltweit ihresgleichen sucht. Denn der Schuhfabrikant Tomas Bata (die Tschechen sagen «Tomasch Batja») hat dort den Grundstein zu einem Firmenimperium gelegt, das in den Glanzzeiten weltweit über 65 000 Personen beschäftigte.

Doch Tomas Bata war mehr als nur ein gerissener Geschäftsmann. Als Bürgermeister von Zlín und weit gereister Visionär schwebte ihm nicht weniger als die «ideale Stadt für glückliche Arbeiter» vor. Dazu gehörten etwa die fast 3 000 kubischen, aus Backstein gebauten Arbeiterhäuser, welche das Stadtbild heute noch prägen. Für die Ansprüche der damaligen Zeit boten diese erstaunlich viel Komfort, Platz und Privatsphäre.

Batas gesellschaftliches Projekt umfasste aber auch Internate, Berufsschulen, Spitäler, Sportplätze oder grossstädtisch wirkende Repräsentativbauten wie etwa das 1932 erbaute Kino, das mit rund 2 000 Plätzen das damals grösste in Europa war.

Kraftwerk hat wechselvolle Geschichte der Bata-Werke von Anfang an mitgemacht

Die Einwohner identifizieren sich stark mit der industriellen Geschichte ihrer Stadt. Und zu dieser industriellen Geschichte gehört natürlich auch das Kohlekraftwerk, welches den Bata-Werken eine autonome Energieversorgung gewährleistete.

In der Turbinenhalle etwa steht noch eine liebevoll gepflegte Dampfmaschine von 1899, welche die ersten Schuhmaschinen angetrieben hatte. «Das Kraftwerk hat die ganze wechselvolle Geschichte der Bata-Werke von Anfang an mitgemacht.», sagt Josef Gába, Direktor von Alpiq Zlín. Auf das stürmische Wachstum bis 1939 folgten die deutsche Besetzung, die Kriegsjahre und später die Verstaatlichung und die kommunistische Zeit.

Nach der Wende und einigen unsicheren «Dschungeljahren», wie es Gába formuliert, wurde das Kraftwerk 1991 in eine separate Gesellschaft ausgelagert. Sieben Jahre später wurde diese zu 100 Prozent von der US-amerikanischen Cinergy übernommen. Und seit 2005 gehört das Kraftwerk zur Alpiq Gruppe. «Nach einer Phase des gegenseitigen Kennenlernens sind wir nun mit Hochdruck daran, die gemeinsam formulierte langfristige Strategie umzusetzen», freut sich Gába.

Neues Leben in den Fabrikhallen nach Verlagerung der Schuhproduktion

Eine Besonderheit dabei ist, dass die beiden Blöcke des Kraftwerks in erster Linie Wärme erzeugen. Rund 60 Prozent des Produktionsvolumens gehen als Fernwärme zu den Kunden. Ein Grossteil der Gebäude der 80 000 Einwohner von Zlín wird mit Wärme aus dem Alpiq Kraftwerk beheizt.

«Damit ist unser Geschäft direkt von den klimatischen Schwankungen abhängig », erklärt Gába. Daneben wirkt sich aber auch die Energieeffizienz auf das Wärmegeschäft aus. In vielen Gebäuden wurde die Wärmeisolation verbessert. Mit neuen Fenstern sowie isolierten Fassaden und Dächern sinkt der Wärmebedarf. Die Stromproduktion macht mit einer Kapazität von 69 Megawatt rund ein Drittel des Geschäftsvolumens aus. Die restlichen zehn Prozent nimmt Alpiq Zlín mit der Lieferung von Trinkwasser, Gas sowie Druckluft ein.

Das grösste Potenzial sieht Gába im Ausbau der Stromproduktion. «Der Verbrauch wird weiter zunehmen, die Preise werden auch in Tschechien steigen», ist der Kraftwerkschef überzeugt. In Zlín jedenfalls ist man bereit für weiteres Wachstum. Die Schuhproduktion ist zwar fast vollständig in die Billiglohnländer abgewandert. Doch nach dem schmerzhaften Strukturwandel hat sich in den Fabrikhallen des Bata-Areals neues Leben geregt.

Mehr als 60 Firmen bieten dort rund 3 500 Arbeitsplätze an, von industriellen Produzenten über Universitätsinstitute bis hin zu modernen Dienstleistern. Von einer ähnlichen Dynamik wie in den 20er- und 30er-Jahren ist man zwar noch weit entfernt. «Doch wir sind überzeugt, dass der Standort alle Vorteile für weiteres Wachstum bietet », sagt Gába, «nicht zuletzt ein eigenes Kraftwerk... »