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GridSense: «Ein System mit Köpfchen»

GridSense ist das intelligente, dezentrale System, das in Gebäuden den Energiebezug steuert. Doch was genau steckt dahinter? Marcel Morf, Leiter des wegweisenden Projekts, über Höhepunkte und Herausforderungen.

GridSense wird als die intelligente Technologie der Zukunft auf dem Weg zur Energiewende angepriesen. Warum? Wenn Sie eine herkömmliche Produktionsanlage anschauen, dann ist die Energieproduktion zentral, stabil und kontinuierlich. Mit der Energiewende wird aber vermehrt dezentral Energie produziert, hauptsächlich mit Photovoltaik-, aber auch mit Windanlagen. Diese erzeugen unregelmässig Strom und mit grossen Spitzen, die eins zu eins ins Netz eingespeist werden. Das ist aber nicht dafür konzipiert. Eine Studie des Bundesamts für Energie zeigt, dass das Stromnetz wegen der Energiewende für 8 bis 12 Milliarden Franken ausgebaut werden müsste. Mit unserem intelligenten GridSense-System bieten wir eine preiswertere Lösung, indem wir die Lastspitzen direkt im Gebäude brechen und dadurch die Ausbaukosten im Netz signifikant reduzieren.

GridSense ist – so der Slogan – sogar mehr als smart. Was macht es so intelligent? Der wichtigste Faktor und eines der Alleinstellungsmerkmale ist das Benutzerverhalten. GridSense analysiert, wann die Bewohner warmes Wasser benutzen oder wann sie z.B. mit dem Elektromobil zur Arbeit fahren – dieses also aufgeladen sein muss. Kurz: Das System versteht, wann der Benutzer wie viel Energie benötigt, und passt sich ihm an. Der zweite Faktor: GridSense bezieht in seine Kalkulationen den Strompreis mit ein, denn dieser wird künftig viel dynamischer sein als heute. Als dritte Komponente wird die Netzbelastung miteinbezogen – und dies ist im Vergleich zur Konkurrenz einzigartig.

Wie muss man sich das konkret vorstellen? GridSense sind Algorithmen, die mittels einer Software direkt in die Steuerung von Geräten wie Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Boilern, Hausbatterien oder Elektroautoladestationen eingesetzt werden. Der intelligente Algorithmus steuert die Geräte im Haus so, dass sie dann aktiviert werden, wenn viel Strom vorhanden ist, beispielsweise am Mittag, wenn die Sonne scheint. Zusätzlich werden auch sogenannte «Plug-ons» produziert. Dies sind kleine Boxen, welche an die bereits installierte Basis von Boilern und Wärmepumpen angeschlossen werden können.

Was haben die Hausbesitzer für Vorteile? Sie können ihren Eigenverbrauch optimieren. Und sie leisten einen sehr wichtigen Beitrag für das Energieversorgungsunternehmen (EVU), da die Lastspitzen gebrochen werden.

Was sind die Rückmeldungen der EVU? Wir sind seit letztem Sommer mit den EVU intensiv im Kontakt und erhalten sehr viele positive Rückmeldungen. Weil es modular ist und weil es genau das abdeckt, was künftig kommen wird.

GridSense funktioniert autonom und unterstützt den Energieselbstversorgungsgrad. Kannibalisiert sich Alpiq nicht selbst? Nein. Wir reduzieren mit GridSense den Energieverbrauch ja nicht, sondern sorgen für eine optimale Verteilung. Das Ziel von Alpiq ist, mit Energieservices sowie generell mit der Energieeffizienz-Thematik neue Meilensteine zu setzen.

Und wie weit ist GridSense fortgeschritten? Wir haben vor gut einem Jahr begonnen und schliessen die Entwicklungsphase im Herbst 2015 ab. Aktuell installieren wir bereits einige Prototypen. Wir möchten Ende 2015 / Anfang 2016 auf den Markt kommen. Mit Ausnahme der Elektroladestationen, die bereits ab Sommer im Handel sein werden.

GridSense wurde zusammen mit der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) entwickelt. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit? Wir haben eine sehr intensive Zusammenarbeit. SUPSI ist für die Entwicklung verantwortlich, Alpiq übernimmt die Industrialisierung und den Vertrieb. Unser Vertrag läuft bis Sommer 2016, dann wird es einen Transfer zu Alpiq und den noch zu selektierenden Partnerfirmen geben, die wir bis zu diesem Zeitpunkt aufbauen.

Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Schritte? Höchste Priorität haben im Moment die Industriepartner, die GridSense in ihre Geräte integrieren werden. Neben der Überzeugung der Produkthersteller geht es in zweiter Linie um die technische Integration unserer Software-Algorithmen in diesen Geräten. Zusätzlich fokussieren wir uns auf die Expansion in unsere Nachbarländer, vorab auch Deutschland, da diese mit den erneuerbaren Energien wie z.B. Photovoltaik sehr weit fortgeschritten sind.

Was sind die Herausforderungen beim Projekt GridSense? Die waren und sind sehr unterschiedlicher Natur. Es gibt tägliche Herausforderungen im Entwicklungsprozess. Die SUPSI würde gerne mehr forschen, aber wir als Industrieunternehmen benötigen am Schluss ein Produkt, das wir vermarkten können. Die zweite Herausforderung ist die Vermarktung. Denn wir müssen unseren neuen, dezentralen Ansatz erst bekannt machen und die EVU sowie die Industriepartner davon überzeugen. Der dritte Punkt, und da haben wir erst gerade begonnen: Wir wollen mit GridSense nach Europa expandieren.

GridSense hat kürzlich den Watt d’Or 2015 gewonnen. Was bedeutet Ihnen der Energiepreis des Bundesamts für Energie? Für mich, wie für alle anderen Beteiligten, eine schöne Anerkennung für unsere Arbeit. Wir waren alle überrascht, da wir aktuell noch kein fixfertiges Produkt vorweisen können, sondern nur eine Entwicklung und das darauf basierende Konzept. Dass das BFE unsere Produktidee anerkennt, wirkt als Beschleuniger und Motivationsfaktor. Wir wissen nun: Wir sind auf dem richtigen Weg. Ja, der Watt d’Or 2015 war eine tolle Sache.

EL_www.gridsense.ch/en